Schritt für Schritt
Mut im Glauben, auch wenn du zweifelst
Es gibt diese Tage, da scheint der Weg unklar, das Ziel weit weg – und der Mut klein. Manchmal habe ich Zweifel, fühle mich schwach oder unsicher. Doch genau in diesen Momenten habe ich ein großes Geheimnis des Glaubens entdeckt: Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut bedeutet, trotz der Angst weiterzugehen. Schritt für Schritt.
Die Bibel kennt solche Momente – und sie bleibt nicht theoretisch. Sie ermutigt uns ganz praktisch:
„Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und erschrick nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“
(Josua 1,9)
Gott fordert uns nicht auf, perfekt zu sein oder immer alles zu wissen. Er lädt uns ein, ihm zu vertrauen – und weiterzugehen, auch wenn nicht jeder Schritt sicher scheint.
Glauben heißt: Gehen, nicht stehen bleiben
Der Glaube ist kein Stillstand, sondern Bewegung. Immer wieder gebraucht die Bibel das Bild des Weges, des Gehens, des Aufbrechens. Selbst wenn du im Nebel stehst und nur den nächsten Schritt siehst – geh ihn. Gott wird dir zeigen, wie es weitergeht.
„Wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“
(2. Korinther 5,7)
Manchmal kommt die Klarheit nicht am Anfang, sondern unterwegs. Und genau das ist Vertrauen: nicht alles zu verstehen – aber Gott zu folgen.
Was tun bei Zweifel?
Zweifel sind kein Feind des Glaubens – sie sind ein Teil des Weges. Viele Menschen in der Bibel hatten Zweifel: Mose, der sich untauglich fühlte. Petrus, der unterging, als er auf Jesus zuging. Thomas, der Beweise wollte.
Doch Gott verurteilt den Zweifel nicht. Er begegnet uns darin – und hilft uns durch.
„Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“
(Markus 9,24)
Ein ehrliches Gebet. Und Gott hört es.
Warum du weitergehen darfst – und kannst
- Weil Gott nicht auf deine Stärke baut, sondern auf deine Bereitschaft.
- Weil du nicht allein gehst.
„Ich bin bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Matthäus 28,20)
- Weil die Verheißung größer ist als der Widerstand.
„Denn ich weiß, was ich mit euch vorhabe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch Zukunft und Hoffnung zu geben.“ (Jeremia 29,11)
„Sei mutig und stark! Fürchte dich nicht und erschrick nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ (Josua 1,9)
Diese Worte spricht Gott zu Josua, kurz bevor er das Volk Israel ins verheißene Land führen soll. Josua tritt in große Fußstapfen – er übernimmt die Führung nach dem Tod Moses. Die Aufgabe ist riesig: ein ganzes Volk führen, ein unbekanntes Land betreten, auf Gottes Zusagen vertrauen, obwohl viele Hindernisse vor ihnen liegen.
Gott weiß, dass Josua Zweifel, Angst und Unsicherheit empfinden könnte. Deshalb spricht Gott diese Worte dreimal in kurzer Zeit (Verse 6, 7, 9). Das zeigt: Gott kennt unsere Ängste – und begegnet ihnen mit Zuspruch.
Was bedeuten die Worte im Einzelnen?
„Sei mutig und stark“
Das ist ein klarer Appell: Habe innere Standfestigkeit, halte durch, gib nicht auf. Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern trotz Angst zu handeln. Stärke meint: Glaubensstärke, Charakterstärke, Vertrauen in Gottes Kraft – nicht in die eigene.
„Fürchte dich nicht und erschrick nicht“
Gott spricht direkt in Josuas Gefühlswelt hinein: Er warnt vor lähmender Angst, innerer Panik oder Unsicherheit. Gott sagt im Grunde: Lass dich nicht von dem überwältigen, was du siehst oder befürchtest – vertraue auf mich.
„Denn der HERR, dein Gott, ist mit dir“
Das ist der Kern und die Kraftquelle dieses Verses. Josua soll nicht mutig sein, weil er stark ist – sondern weil Gott selbst mit ihm geht. Dieser Satz ist ein Versprechen: Du bist nicht allein.
„In allem, was du tun wirst“
Gott sagt: Egal welchen Weg du gehst, welche Entscheidung ansteht, welches Hindernis kommt – ich bin da. Das ist kein begrenztes Versprechen für religiöse Momente, sondern ein Zuspruch für das ganze Leben.
Was bedeutet diese Bibelstelle für uns heute?
Diese Worte sind nicht nur an Josua gerichtet, sondern sie gelten auch dir – wenn du vor Herausforderungen stehst, wenn du Neuland betrittst, wenn du dich überfordert, klein oder mutlos fühlst.
Gott spricht dir zu:
„Sei mutig – nicht, weil du stark bist, sondern weil ich bei dir bin.“
Ganz gleich, ob du eine wichtige Entscheidung treffen musst, ob du dich schwach fühlst oder ob dich etwas einschüchtert – dieser Vers lädt dich ein, in Gottes Nähe Vertrauen zu finden.
Josua 1,9 ist eine göttliche Erinnerung daran, dass wir nicht aus eigener Kraft leben müssen. Gott kennt unsere Unsicherheiten, aber er ruft uns dazu auf, trotzdem zu gehen – im Vertrauen darauf, dass er mit uns ist – in allem.
Geh weiter. Du musst nicht perfekt sein – nur bereit
Egal, ob du voller Elan gehst oder zögernd. Ob du stark oder verletzlich bist. Gott liebt den, der geht. Schritt für Schritt.
Mut ist nicht laut. Mut ist manchmal einfach nur: "Ich gebe nicht auf."
„Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.“
(Galater 6,9)
Geh heute. Geh im Vertrauen. Geh mit Gott.
Und wenn du fällst? Dann steh wieder auf – denn seine Gnade trägt dich weiter.
Philipper 1,6
„… und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.“
Bedeutung für heute:
Dieser Vers sagt: Gott hat in dir etwas begonnen – und er wird es auch zu Ende führen. Es geht nicht darum, dass du „alles auf die Reihe bekommst“, sondern darum, dass Gott selbst der Baumeister deines Lebens ist.
Er hat in dir eine Veränderung, eine Sehnsucht, einen Glauben oder eine neue Richtung angestoßen. Vielleicht spürst du es schon, vielleicht erst ganz zart. Aber: Er wird dich nicht mittendrin stehen lassen.
Philipper 2,13
„Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“
Bedeutung für heute:
Gott erwartet nicht, dass du aus eigener Kraft alles schaffst oder die richtige Motivation aus dir selbst heraus zauberst.
Dieser Vers sagt: Selbst das Verlangen nach Gutem – und die Fähigkeit, es umzusetzen – kommen von Gott.
Das ist unglaublich befreiend. Denn oft denken wir: „Ich müsste mehr glauben, besser beten, stärker sein.“ Aber dieser Vers sagt:
Gott wirkt in dir – in deinem Herzen, deinem Denken, deinem Handeln.
Was beide Verse gemeinsam sagen:
Gott beginnt – Gott führt weiter – Gott vollendet.
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht alles alleine tragen. Was du brauchst, ist Vertrauen – dass Gott mit dir geht, in dir wirkt, und dich niemals aufgibt.
Und ja: Es mag Rückschritte geben, Zweifel, Phasen der Schwäche – aber Gottes Treue überdeckt all das.
„Der Herr wird für dich streiten, und du wirst stille sein.“ (2. Mose 14,14)