Deal mit Gott

Deal mit Gott - ist das möglich?

Kannst du einen Deal mit Gott machen?

 

Warum wir keine Bedingungen stellen, sondern unser Herz geben sollen

In schwierigen Zeiten, wenn das Leben uns herausfordert, entdecken viele Menschen ihren Glauben neu oder versuchen, Gott auf eine bestimmte Weise zu „gewinnen“. Oft klingt es dann so:
„Gott, wenn Du mich aus dieser Situation rettest, verspreche ich, künftig besser zu leben.“
„Wenn Du mir hilfst, werde ich jeden Sonntag in die Kirche gehen.“
„Wenn Du mein Gebet erhörst, dann werde ich Dir dienen.“

Es ist eine tief menschliche Reaktion: In der Not suchen wir nach einem Ausweg – und bieten etwas dafür an. Doch dieser Ansatz führt uns in eine gefährliche Richtung: Wir versuchen, mit Gott einen Deal zu machen.

Aber: Ist ein Deal mit Gott überhaupt möglich?
Die Antwort der Bibel ist klar und eindeutig: Nein.
Gott lässt sich nicht in unsere Bedingungen pressen. Er sucht unser Herz, nicht unsere Verhandlungsangebote.

Auch ich kenne solche Situationen, in denen ich versuchte, einen Deal mit Gott zu machen. Immer wieder wollte ich Ihm etwas anbieten, damit Er mir hilft, meine Wünsche erfüllt oder meine Probleme löst. Nach vielen vergeblichen Versuchen wurde mir schmerzhaft klar, dass das unmöglich ist. Es waren verzweifelte und untaugliche Versuche, aus meiner eigenen Angst und Unsicherheit heraus geboren. Ich dachte, ich müsste Gott irgendwie beeindrucken oder überreden – doch je mehr ich mich anstrengte, desto leerer fühlte ich mich. Erst als ich aufhörte zu kämpfen und meine Hände leer vor Ihm öffnete, begann ich zu verstehen: Gott möchte keinen Handel mit mir – Er möchte mein Herz. Er liebt mich nicht, weil ich etwas anbiete. Gott ist kein Dealmaker! In Seiner Liebe durfte ich endlich ankommen, wie ein Kind, das sich in die offenen Arme seines Vaters wirft – nicht, weil es etwas verdient hätte, sondern einfach, weil es geliebt ist.

 

  1. GOTT IST KEIN HÄNDLER, SONDERN VATER

Gott offenbart sich in der Bibel als Vater – nicht als Geschäftspartner. Sein Wunsch ist es, mit uns eine innige Liebesbeziehung zu führen, kein kaltes Vertragsverhältnis.

Hosea 6,6 zeigt Gottes Herz sehr klar:

„Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Schlachtopfer, an der Erkenntnis Gottes mehr als an Brandopfern.“

Gott freut sich nicht über äußere Opfergaben, wenn das Herz nicht dabei ist. Er möchte, dass wir Ihn erkennen, Ihn lieben und Ihm aus freien Stücken vertrauen – nicht, weil wir hoffen, dadurch etwas zu bekommen.

Deals funktionieren nach dem Prinzip: „Ich gebe dir etwas, damit du mir etwas gibst.“
Aber Gottes Prinzip lautet: „Ich gebe dir alles – aus Gnade.“

 

  1. DER MENSCHLICHE VERSUCH, MIT GOTT ZU VERHANDELN

Schon in der Bibel gibt es Beispiele von Menschen, die versuchten, mit Gott Deals auszuhandeln.

Jakob:

Als Jakob auf der Flucht war, hatte er einen Traum von einer Leiter, die den Himmel und die Erde verband (1. Mose 28,12-15). Danach betete er:

„Wenn Gott mit mir ist und mich auf diesem Weg bewahrt, den ich gehe, und mir Brot zu essen und Kleidung anzuziehen gibt, und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, dann soll der HERR mein Gott sein.“ (1. Mose 28,20-21)

Jakob stellte Bedingungen: Wenn Gott ihn beschütze und versorge, dann würde er Gott dienen.
Und doch: Gott segnete Jakob nicht, weil er gut verhandelte, sondern weil Gott ihn aus Gnade erwählt hatte (vgl. Römer 9,13).

Lehre daraus: Gott ist souverän. Seine Liebe und Seine Pläne hängen nicht von unseren Angeboten ab.

 

  1. JESUS LEHRT ECHTE HINGABE – KEINEN HANDEL

Im Neuen Testament ruft Jesus uns nicht auf, mit Ihm Deals abzuschließen, sondern zur radikalen Nachfolge.

Matthäus 16,24:

„Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“

Gott will unser ganzes Leben und keine Deals. Er will keine verhandelten Kompromisse, sondern eine freie, willige Entscheidung, Ihm nachzufolgen.

Jesus selbst lebt diese Hingabe in Seiner schwersten Stunde, im Garten Gethsemane:

„Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ (Lukas 22,42)

Das bedeutet: Wahre Beziehung zu Gott beruht nicht auf Bedingungen, sondern auf Vertrauen, auch, wenn es uns etwas kostet.

 

  1. DAS WAHRE WESEN GOTTES: TREUE UND GNADE

Gottes Herz ist voller Liebe. Er segnet nicht, weil wir Ihm etwas bieten können, sondern weil Er selbst gut ist.

Psalm 86,15:

„Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, geduldig und von großer Güte und Treue.“

Wenn wir versuchen, mit Gott Deals zu machen, zeigen wir unbewusst:

  • Wir vertrauen Seiner Güte nicht vollkommen.
  • Wir glauben, etwas „verdienen“ zu müssen, was Er längst schenken will.

Gnade ist das Gegenteil von einem Deal.
Gnade bedeutet: Wir bekommen von Gott etwas Großartiges, das wir niemals verdienen könnten.

Epheser 2,8-9:

„Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“

 

  1. VERTRAUEN: DER EINZIGE WEG

Wenn wir erkennen, dass ein Deal mit Gott nicht möglich ist, stehen wir an einem Wendepunkt:
Vertraue ich Ihm – ohne Netz und doppelten Boden?

Sprüche 3,5-6:

„Vertraue auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.“

Gott lädt uns ein, bedingungslos zu vertrauen.
Nicht: „Wenn du mir gibst, was ich will, dann vertraue ich dir.“
Sondern: „Ich vertraue dir, egal was kommt, weil ich weiß, wer du bist.“

Was müssen wir daraus lernen?

Ein Deal mit Gott ist nicht möglich. Gott ist nicht unser Geschäftspartner, der sich kaufen oder mit sich verhandeln lässt. Er ist unser liebender Vater, unser Retter. Er verlangt nicht unsere besten Angebote. Er verlangt unser Herz. Er ruft uns nicht zu Verhandlungen. Er ruft uns in eine Beziehung voller Vertrauen, Liebe und Hingabe.

Die entscheidende Frage für unser Leben ist nicht:
„Was muss ich tun, damit Gott mir hilft?“
Sondern:
„Wie darf ich leben, weil Gott mich schon geliebt hat?“

 

👉 Vielleicht bist du gerade in einer Situation, in der du versucht bist, Gott ein Angebot zu machen.
👉 Vielleicht denkst du: „Wenn ich jetzt besser bin, wird Gott mich segnen.“
👉 Dann hör heute Seine liebevolle Stimme:

„Mein Kind, du musst mich nicht bestechen. Ich liebe dich schon längst.“

Öffne dein Herz. Vertraue Ihm. Gib dich Ihm ganz hin.
Du wirst erleben, dass Seine Liebe größer ist als alles, was du jemals aushandeln könntest.

 

Deshalb bedenke immer

Ein Deal mit Gott bedeutet: Du stellst Bedingungen.
Du sagst also: „Gott, wenn du das tust, dann werde ich dir folgen.“
Dein Herz bleibt dabei zurückhaltend. Du verknüpfst deine Hingabe an ein Ergebnis: Du vertraust Gott nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Es ist eine Art "Tauschgeschäft" – ein "Leistung gegen Gegenleistung"-Denken.

 

Vertrauen auf Gott hingegen bedeutet, wenn du folgendes sagst, aus tiefster Überzeugung:


Ich öffne mein Herz ohne Bedingungen.


Ich sage: „Gott, ich glaube, dass du gut bist, egal was passiert. Ich halte an dir fest, auch wenn ich deine Wege nicht verstehe.“


Vertrauen basiert nicht auf dem, was ich sehe oder bekomme, sondern auf dem, wer Gott ist.


Es ist ein Sich-Fallenlassen in Seine Arme, nicht, weil ich einen Gewinn erwarte, sondern weil ich weiß, dass Er mich liebt und trägt.