Lass dich nicht abbringen Dein Weg

Dein Ziel, deine Berufung
In unserem Leben stehen wir oft an Kreuzungen. Manchmal zögern wir, manchmal sind wir mutlos, und oft lassen wir uns von anderen Stimmen leiten, die lauter scheinen als unsere eigene innere Überzeugung. Es ist erstaunlich, wie schnell wir unsere Meinung ändern können, nur weil jemand anders überzeugend argumentiert – oder weil wir Angst haben, allein dazustehen.
Doch genau hier liegt die Gefahr: Wenn wir uns zu sehr auf die Meinungen anderer verlassen, verlieren wir leicht den Blick für unseren eigenen Weg. Wir übernehmen Gedanken, Lebensmodelle und Überzeugungen, ohne wirklich zu prüfen, ob sie zu uns passen. Und schlimmer noch: Wir entfernen uns von dem, was Gott in uns hineingelegt hat – unsere Berufung, unser Ziel, unsere Identität.
Ich kenne das nur zu gut. Auch ich stand schon oft an Kreuzungen in meinem Leben und wusste nicht genau, welchen Weg ich einschlagen sollte. Viel zu häufig habe ich mich dann von Meinungen, Erwartungen und Argumenten anderer Menschen beeinflussen lassen. Ich habe Entscheidungen getroffen, die sich im ersten Moment gut und richtig anfühlten, einfach deshalb, weil sie sich logisch anhörten oder weil ich dazugehören wollte. Doch irgendwann, oft nach einer langen Wegstrecke, spürte ich eine Leere in mir. Ich merkte, dass diese Reise mich nicht dorthin brachte, wohin mein Herz eigentlich wollte. Da stand ich dann, frustriert, enttäuscht und ja, auch ärgerlich über mich selbst. Ich hatte mich wieder einmal verrannt, hatte ein Ziel verfolgt, das nicht meines war. Anstatt auf Gottes Stimme zu hören und auf das, was Er in mein Herz gelegt hatte, war ich den Stimmen anderer gefolgt. Ich hatte das Wichtige – das eigentliche Ziel aus den Augen verloren: den Weg, den Gott für mich bestimmt hat. Diese Erfahrungen haben mich geprägt. Sie haben mir schmerzhaft, aber deutlich gezeigt: Wer sich treiben lässt, verliert leicht sein wahres Ziel aus den Augen. Es ist so wichtig, innezuhalten, neu auszurichten und sich immer wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf das, wozu Gott mich berufen hat.
Der Fokus auf das Ziel – trotz aller Ablenkungen
Der Apostel Paulus spricht in Philipper 3:12-16 genau davon. Er schreibt:
„Ich setze alles daran, es zu ergreifen, weil ich von Jesus Christus ergriffen bin.“
Was für ein kraftvolles Bild! Er weiß, dass er noch nicht am Ziel ist, aber das hält ihn nicht auf. Er schaut nicht zurück, lässt sich nicht lähmen von vergangenen Fehlern, Zweifeln oder Stimmen, die ihn von seinem Kurs abbringen wollen. Stattdessen läuft er mit ganzer Kraft auf das zu, wofür er berufen wurde: das Leben in Gottes Herrlichkeit.
Bleibe nicht stehen – bleibe dran
Wenn wir anfangen, uns zu vergleichen oder uns von anderen Meinungen verwirren lassen, geraten wir ins Stocken. Doch Paulus fordert uns heraus:
„Bleibt nicht auf halbem Wege stehen!“
Das Leben ist kein Zuschauerplatz. Es ist eine Reise, ein Rennen – mit einem Ziel, das größer ist als wir selbst. Dieses Ziel ist nicht, perfekt zu sein. Es ist nicht, allen zu gefallen. Es ist auch nicht, möglichst reibungslos durchs Leben zu kommen. Nein, unser Ziel ist Jesus selbst – und der Weg zu ihm ist geprägt von Treue, Fokus und Mut, auch dann weiterzugehen, wenn die Stimmen um uns herum lauter sind als unsere eigene.
Gottes Klarheit statt menschlicher Verwirrung
Paulus macht auch eines deutlich: Wenn du in manchen Punkten unsicher bist – wenn du zweifelst oder schwankst – dann wird Gott dir Einsicht schenken. Nicht die Welt. Nicht Menschen, die dich von deinem Weg abbringen wollen. Gott selbst.
So steht auch in Jakobus 1:5:
„Wenn es jemandem unter euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott – der allen gern und ohne Vorwurf gibt – und sie wird ihm gegeben werden.“
Du musst also nicht alles sofort wissen oder verstehen. Du darfst unsicher sein – aber bring deine Unsicherheit zu Gott, nicht zur Masse.
Was du schon erreicht hast – halte daran fest
In einem Leben voller Meinungen, Möglichkeiten und Umwege ist es umso wichtiger, sich an dem festzuhalten, was du mit Gott schon erkannt und erlebt hast. Jeder Schritt, den du mit Ihm gegangen bist, zählt. Verwirf ihn nicht leichtfertig, nur weil jemand anderes eine vermeintlich „bessere“ Richtung zeigt.
Galater 5:7 bringt es auf den Punkt:
„Ihr seid so gut gelaufen. Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht mehr zu gehorchen?“
Frage dich ehrlich: Wer oder was hat dich abgelenkt? Welche Stimmen haben dich vom Wesentlichen weggeführt? Und wie kannst du zurückkehren zum Lauf – zu deinem Lauf?
Also, denke immer daran: Lass dich nicht beirren – du bist berufen
Dein Leben ist kein Zufall. Deine Berufung ist echt. Und dein Ziel ist klar. Auch wenn du es noch nicht erreicht hast – gib nicht auf. Schaue nicht zurück, sondern lauf weiter. Du bist nicht allein, denn Jesus ist der, der dich zuerst ergriffen hat. Halte fest, was du erkannt hast. Und wenn du zweifelst, frage nicht zuerst Menschen – sondern frage Gott. Er wird dir Klarheit schenken.
Denn das Leben in Gottes Herrlichkeit ist nicht für die, die perfekt sind – sondern für die, die dranbleiben.